Eigentlich sollte THE WITCH NEXT DOOR direkt den Weg in unsere Wohnzimmer finden. Doch nachdem THE WRETCHED (im Original) ein kleiner Überraschungshit in den USA wurde, entschloss man sich kurzerhand den Film auch in Deutschland ins Kino zu bringen.
In THE WITCH NEXT DOOR verbringt der rebellische Teenager Ben seine Sommerferien bei seinem in Scheidung lebenden Vater. Neben seinem Ferienjob, der ersten großen Sommerliebschaft und familiären Problemen beobachtet Ben seltsame Ereignisse im Haus nebenan. Dort hat sich ein Skinwalker eingeschlichen und stellt den idyllischen Ort auf den Kopf.
Der Titel des Films mag die Zuschauer vielleicht ein wenig verwundern, denn die klassische Hexe sucht man vergebens. In THE WITCH NEXT DOOR bedient man sich der Navajo-Folklore und führt einen Skinwalker als mythisches Wesen ein, welcher relativ zu Beginn die Nachbarsfamilie infiltriert. Die seltsamen Dinge, die nunmehr im Nachbarhaus vorgehen, investierten nicht nur Ben, sondern auch mich. Hinzu kommt, dass das Creature Feature wirklich gut funktioniert, es wird nicht übermäßig ausgeschlachtet und ist visuell durchaus gekonnt umgesetzt. Der Grusel bleibt jedoch aus – THE WITCH NEXT DOOR setzt hier mehr auf Spannung.
THE WITCH NEXT DOOR erinnert nicht zuletzt durch seine Coming-of-Age-Storyline und den Momenten, in dem Ben das Nachbarshaus beobachtet, sehr stark an DISTURBIA. Der krude Genre-Mix funktioniert dabei nur bedingt. Die Sommergefühle von Ben tragen nichts zur Geschichte bei und sind nur Beiwerk, um weitere Charaktere einzuführen. Auch die Hommage an DAS FENSTER ZUM HOF oder eben DISTURBIA klappt nur zum Teil, denn das eigentliche Mysterium wird relativ zu Beginn aufgelöst. Dennoch kommt eine gewisse Spannung auf, die an Horror-Hits der Achtzigerjahre erinnert.
THE WITCH NEXT DOOR ist ein handwerklich gut gemachtes Creature Feature, welches mit einigen spannenden Momenten und einen gelungenen Twist punktet.
Bloodfest vergibt 3 von 5 Punkten
Kinostart: 13.08.2020
Verleih: Koch Films GmbH